Elsene (Brüssel, B) | Abtei Ter Kameren

Die Restaurierung der großen Walcker-Orgel der ehemaligen Abteikirche von La Cambre in Brüssel stellt eine belgische Première da, handelt es sich doch um die erste unter Denkmalschutz stehende Orgel mit elektrischer Traktur, die unter Befolgung der strengen Richtlinien denkmalgeschützter Objekte restauriert wurde.

 

Unter dem Einfluss des bekannten Kanonikus vom Lemmensinstitut in Mechelen entschied man sich 1930 für den Erwerb einer Orgel mit elektrischer Traktur, was als fortschrittlich galt. Die Gehäuse wurden durch die Gebrüder Georges und Michel Verstraete aus Rumbeke nach Plänen der Architekten G.Chr. Veraart und E. Richir gefertigt in einer modernen Ausführung ohne Frontpfeifen.

 

Flor Peeters spielte das Instrument am 7. März 1931 offiziell ein. Die Orgel ist in zwei Hälften aufgestellt, wovon die linke den Hauptbalg sowie die Windladen und das Pfeifenwerk von Hauptwerk und Pedal enthält und die rechte das schwellbare Positiv und das eigentliche Schwellwerk.

 

Die Orgel hatte keine nennenswerten Veränderungen erfahren, einmal abgesehen von der Hinzufügung einiger elektrischer Relais und von einigen provisorischen Reparaturen um die Mängel der  veralteten elektrischen Anlage zu umgehen.

 

Die Restaurierung dieses wichtigen Zeugen der belgischen Orgelbaugeschichte verlangte also die größtmögliche Beibehaltung der Originalsubstanz. Nur völlig überalterte und nicht zu reparierende elektrische Komponenten wurden ersetzt.