Antwerpen (B) | Sankt Karl Borromäus

Jüngere Untersuchungen, vor allem von Wenceslaus Mertens, beweisen mit großer Wahrscheinlichkeit dass Carolus Dillens aus Mechelen der Erbauer des Instrumentes ist, während Jan Pieter van Baurscheit I als Autor des monumentales Gehäuses angesehen werden muss.

 

Das Baudatum liegt zwischen 1720 und 1730.

 

1808 erneuert Jean-Joseph Delhaye das Instrument unter Beibehaltung des Gehäuses und des Pfeifenwerks von Dillens. Er baut eine neue Traktur, neue, sehr eng bemessene Windladen mit einem von 48 auf 54 Töne erweiterten Manualumfang und zusätzlichen Registern, die sich nahtlos an die enge Mensurierung des ursprünglichen Pfeifenwerks anschliessen.

 

1866 liefert Henri Mondt-Groenwoudt einen großen Magazinbalg mit den dazu gehörigen Schöpfbälgen.

 

Wann eine pneumatisch gesteuerte selbständige Pedallade hinzugefügt wurde ist nicht bekannt.

 

Das Instrument war seit Jahrzehnten außer Gebrauch und schwerwiegende Stabilitätsprobleme der Orgelbühne haben uns dazu bewogen eine neue komplett neue Aufhängung an der Giebelwand an zu bringen. Dadurch wurde es auch möglich das gesamte Instrument um 50 cm nach vorne zu schieben und so einen vernünftigen Zugang für die Wartung des Instrumentes zu erreichen.

 

Die Restaurierung des Instrumentes sah die Bewahrung der Disposition und der technischen Bauteile von Delhaye von 1808 vor sowie des Magazinbalgs von Mondt-Groenewoudt.

 

Die Windladen des Hauptwerks wurden mehr zur Seite verlegt und damit wurde Raum frei um die Positivwindlade abzusenken. Das Hauptwerk erhielt deshalb ein zusätzliches Wellenbrett.

 

Zusätzlich erhielt das Instrument ein selbständiges mechanisches Pedal von 7 Registern, das hinter den äußeren Pfeifenfeldern Aufstellung fand.

 

Das Gehäuse wurde farblich aufgehellt mit Hinblick auf die noch anstehende Innenrestaurierung der Kirche, die den barocken Zustand wiedergeben soll.

 

Im Gegensatz zu dem monumentalen Gehäuse ist der Klang der Dillens/Delhaye-Orgel eher dezent aber fein ausgewogen.

 

Disposition

Hoofdwerk

 

Bourdon 16'

Montre 8'

Holpyp 8'

Prestant 4'

Fluyte 4'

Nazar 3'

Doublet 2'

Sesquialter II

Mixtuer IV

Cimbal III

Cornet V

Bombarde 16' superius

Trompette 8'

Clairon 4' bas

 

Manuaalkoppeling II / I

 

Positief

 

Holpyp 8'

Prestant 4'

Fluyte 4'

Nazar 3'

Doublet 2'

Cornet III

Mixtuer IV

Basson 8' bas

Hautbois 8' superius

 

Tremblant doux

Tremblant fort

Rossignol

 

Pedaal

 

Bourdon 16'

Prestant 8'

Octaaf 4'

Mixtuer IV

Bombarde 16'

Trompette 8'

Clairon 4'

 

Pedaalkoppeling I / P

 

Ort
Antwerpen (B)
Baujahr
1720 – 1730 / 1808 / 2013
Erbauer
Carolus Dillens / Jean-Joseph Delhaye / Guido Schumacher
Disposition
II – P, 28