Über den Ursprung dieser Orgel ist nichts Genaues bekannt. Höchstwahrscheinlich stammt sie jedoch von Pieter Adam Van Dinter aus Maaseik (1808-1887). Gegen Ende des 19. oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde sie dann aus bisher unbekannten Gründen im 'Convent of Holly Mount' von Tottigton im englischen Lancashire aufgestellt. Kurz vor dem Abriss der Kirche im Jahre 1993 wurde diese Orgel nach Wiemesmeer verkauft, wo sie im Chor Aufstellung fand.
Pieter Adam Van Dinter ist der wichtigste Vertreter dieses Orgelbaugeschlechtes, das im 19. Jahrhundert vor allem in Belgisch-Limburg tätig war.
Die Orgel von Wiemesmeer weist viele typische Merkmale der Orgelbaukunst jener Zeit auf.
Als einmanualiges Instrument mit angehängtem Pedal diente diese Orgel sicher ausschliesslich liturgischen Zwecken, wobei die zahlreichen, fein abgestuften Grundstimmen in 8'- und 4'-Lage das eher orchestrale Klangideal jener Zeit sicherlich am besten widerspiegeln. Als Klangkrone reicht eine 2' Flöte. Feierlich und erhaben klingen die volltönenden Trompetenregister. Gestützt wird sie im Bass durch einen weitmensurierten labialen 16'.
Der technische Aufbau entspricht dem damals üblichen Konzept: seitenspielige Anlage mit Winkelmechanik und liegendem Wellenbrett, traditionelle Aufteilung der Windladen und ein grosser Doppelfaltenbalg im Sockel.
Das Gehäuse lehnt sich mit seinen drei Rundtürmen und zwei geschweiften Flachfeldern unmittelbar an barocke, lokale Vorbilder an. Ursprünglich war lediglich die Frontseite aus Eichenholz, aber im Zuge der Restaurierung wurden die Seitenwände und die Rückwand ebenfalls in Eiche erneuert.
Die sehr sanfte, von klösterlich-meditativer Auffassung geprägte Intonation ist dem neuen Aufstellungsort angepasst worden und entspricht jetzt zweifellos eher der ursprünglichen Absicht des Erbauers.
Hoofdwerk C - f '''
Bourdon 16'
Montre 8'
Viola di Gamba 8'
Bourdon 8'
Salicional 8'
Prestant 4'
Dulciana 4'
Flûte 4'
Flageolet 2'
Trompette 8' basse/dessus
Clairon 4'
Pedaal C - f °
tirasse fixe