Charneux (Herve, B) | Sankt Sebastian

Dieser Gehäusetyp mit 4 Rundtürmen und seinem reichen geschnitzten Dekor kommt bei Pereboom eher selten vor und betrifft meistens 2-manualige Instrument mit selbständigem Pedal und einer relativ großen Disposition.

 

Die raffinierte technische Anlage dieser Orgel von 1865 ist ebenfalls wenig geläufig mit dem hoch platzierten Schwellwerk das sich direkt hinter dem Hauptwerk befindet, wahrscheinlich wegen der beengten Platzverhältnisse auf der Orgelbühne.

 

Der ganz geringe Abstand zwischen Hauptwerk und Schwellwerk hat Pereboom dazu bewogen eine ganz neue Art Schwellkasten zu erfinden, der in Charneux verschwunden war, den wir aber in der Orgel von Vreren, in der Nähe von Tongeren, kopieren konnten. In der Tat besteht die Vorderseite und die beiden Seitenwände des Schwellkastens aus 108 kleinen Klappen, die nach inne öffnen. Der Zugang zum pyramidal aufgestellten Pfeifenwerk des Schwellwerks kann nur durch das Wegnehmen der Seitenwände geschehen.

 

Während die Orgel sich technisch noch nahe am Originalzustand befand, war das ursprünglich romantische Klangkonzept im 20ten Jahrhundert barockisiert worden.

 

Die Restaurierung hat das Instrument in den Originalzustand zurückversetzt und das Schwellwerk hat seine Funktion als Begleitmanual mit dem reichen Fundus an Grundstimmen zurück gewonnen.

 

Disposition

Grand-Orgue

C – g '''

 

Bourdon 16'

Montre 8'

Bourdon 8'

Viole de Gambe 8'

Prestant 4'

Doublette 2'

Fourniture III

Cornet V c #'

Trompette 8'

Clairon 4'

 

 

GO / Récit

Récit expressif

C – g '''

 

Salicional 8'

Bourdon 8'

Prestant 4'

Flûte 4'

Dolce 4'

Doublette 2'

Hautbois 8'

 

Tremblant

Pédale

C – d '

 

Soubasse 16'

Octave 8'

Bombarde 16'

 

GO / Pédale

Ort
Charneux (Herve, B)
Baujahr
1865 / 2014
Erbauer
Pereboom & Leijser / Guido Schumacher
Disposition
II – P, 20