Poperinge (B) | Sankt Bertin

Der Ursprung dieser Orgel liegt im 17ten Jahrhundert, als Jan Van Belle aus Yper das vorhandene Instrument repariert. Guilelmus Van Belle erweitert diese Orgel in den Jahren 1686-1687 und aus dieser Zeit stammt auch das älteste noch erhaltene Pfeifenwerk.

Um 1806 wurde das Instrument wahrscheinlich vom Lettner auf die neue Orgelbühne vor dem Westgiebel versetzt. 1825 tritt Pieter Van Peteghem in Erscheinung und 1835-1836 baut er das Instrument in ein neues Gehäuse, einem frühen Beispiel der Neogotik.  Georges Cloetens baut dann 1903 eine neue Orgel in romantischen Stil unter Beibehaltung einiger alter Register und einer alten Windlade, aber in einem neuen Gehäuse von Jozef Lelan aus Kortrijk in eklektischem Stil. Ein weiterer grundlegender Umbau wird  schließlich 1948 von  Firma Loncke aus Zarren ausgeführt.

Das Restaurierungsprogramm sieht die Aufwertung der ältesten historischen Bauteile vor und hat als Zielsetzung den Bau einer dreimanualigen Orgel mit selbständigem Pedal. Die geschichtliche Entwicklung des Instrumentes, die zeitweilig eine Synthese und eine künstlerisch homogene Integration des Pfeifenwerks von Van Belle und Van Peteghem erbrachte wird weitergeführt um eine Barockorgel im Geiste des letzteren zu realisieren.

Die wesentlichen historischen Elemente, also das Pfeifenwerk von Van Belle und von Van Peteghem, die Windlade aus dem 19ten Jahrhundert und Gehäuseteile von 1903, vor allem die reich geschnitzte und sehr sorgfältig ausgeführte Frontseite werden in diesem größeren Konzept integriert.

Drei Aufgaben soll diese Orgel erfüllen: zum einen als Begleitinstrument der Liturgie, dann pädagogisch als Instrument im Dienst der Musikakademie und schließlich im Kulturleben durch die geplanten Konzerte